Das ehemalige „Hotel am Zoo“ war die Lieblingsherberge der Berlinale-Promis in den 1950er-Jahren. Sein Nachfolger verzichtet zwar auf das „am“ im Namen, inszeniert sich aber dennoch absolut filmreif.

Der jadegrüne, mit Leoparden bedruckte Teppich im Entrée. Die sieben Meter hohe Lobby mit ihren viel zu hohen, ins Nichts führenden Flügeltüren. Ein nicht minder überdimensionierter offener Kamin. Oder der mächtige Luster, der riesenquallengleich unter einer mit tonnenschwerem Stuck verzierten Decke schwebt: Wer das Hotel Zoo Berlin am Berliner Kudamm zum ersten Mal betritt, fühlt sich ein bisschen wie Alice im Wunderland – und doch auch sofort wohl. Denn das von Interior-Designerin Dayna Lee betriebene Spiel mit Dimensionen, Formen, Farben und Assoziationen geht auf, wirkt wie eine Filmkulisse und trotzdem so wohnlich, dass die besagte Lobby „Living-Room“ heißt.

Großes Kino

Und auch das Filmkulissenartige ist durchaus gewollt: Immerhin galt das Hotel in den 1950er-Jahren als die Lieblingsherberge der Stars und als inoffizieller VIP-Treff der Berliner Filmfestspiele. Die Dietrich, Romy Schneider oder Grace Kelly – alles mit Rang, Namen und Bestplatzierung im Filmabspann stieg hier ab. Wer sich heute einmal genau so fühlen möchte, wie die Film-Diven damals, muss nur in den Lift steigen und das hollywoodreife Blitzlichtgewitter genießen.
In den oberen Stockwerken erwartet einen in den insgesamt 141 Zimmern und Suiten smarter und individueller Luxus. Herrlich bequem und glamourös zugleich: eine der King Suiten mit Backsteinwand hinterm Bett, Bakelit-Telefon auf dem Sekretär, offenem Bad und Blick auf den Kudamm. Was außerdem gefällt, sind die keckbunten Chesterfield-Chairs und die Kunst an der Wand.

Große Künste

Gespeist wird im GRACE Restaurant, das seinen Namen übrigens nicht der Hollywood-Aktrice verdankt, sondern der wundervoll-exzentrischen Grace Jones. Brad Pitt, Bruce Willis & Sienna Miller haben das Szene-Restaurant für sich entdeckt. Das Ambiente präsentiert sich ebenso crossover-inspiert wie die Asia-Burrata auf der Karte: Ein Hauch von Old English Gentlemen’s Club ist ebenso spürbar wie New Yorker Loft-Flair. Und die ebenso filigranen wie froschgrünen Drahtsesselchen auf der Terrasse lassen einen mitten am Kudamm von Palm Springs träumen. Eine kleine Oase ist der mit Industriefenstern umgebene Wintergarten mit fünf Meter langem Kamin im Herzen des Hotels. Ein weiteres Highlight: Die GRACE Rooftop ist eine Dachterrasse  mit einer Lounge und einem Barbereich für bis zu 100 Personen.

Textquelle: Die besten Hotels in Deutschland
Herausgeber: Hallwag Kümmerly+Frey AG, CH-3322 Schönbühl-Bern und Connoisseur Circle Reiseservice GmbH, A-1070 Wien
Redaktion: Claudia Bette-Wenngatz

1. Auflage 2017